Bauernhofeffekt

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Die Zunahme allergischer Erkrankungen bleibt ein Rätsel und kann nicht allein durch genetische Faktoren erklärt werden. Die Hygienehypothese liefert eine mögliche Erklärung für den Anstieg allergischer Erkrankungen. 1 Die Deutsche Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie schildert in ihrer Leitlinie zur Allergieprävention, dass eine frühzeitige unspezifische Immunstimulation vor der Entwicklung allergischer Erkrankungen schützen könne. Dazu zählt beispielsweise das Aufwachsen auf einem Bauernhof, eine höhere Anzahl älterer Geschwister oder der Besuch einer Kindertagesstätte in den ersten zwei Lebensjahren.2

Das Wichtigste in Kürze:

Hygienehypothese: Das moderne Leben in der Stadt und das Aufwachsen als Einzelkind oder im kleinen Familienkreis bringt uns mit weniger Keimen in Kontakt. Laut der Hygienehypothese fehlt uns dieser Kontakt vor allem in den ersten Lebensmonaten und -jahren. Die Auseinandersetzung mit den Keimen sei wie ein Training für das Immunsystem. Wenn dem Immunsystem dieses Training fehle, reagiere es laut dieser Theorie auf harmlose Stoffe wie Pollen mit einer Abwehrreaktion. 3 Bauernhofeffekt: Statistisch leiden Kinder, die auf dem Bauernhof aufwachsen, seltener unter Allergien. 4 Mögliche Gründe für den Bauernhofeffekt: Auch wenn schon zahlreiche Studien zum Bauernhofeffekt durchgeführt wurden, besteht noch nicht Einigkeit, was den schützenden Effekt genau bewirkt: die mikrobielle Vielfalt in landwirtschaftlichen Betrieben, die frische Bauernhof-Milch, die besondere Kuhstall-Luft oder eine Kombination aus den Faktoren. 5 Eine fehlregulierte Immunantwort als Auslöser einer Allergie-assoziierten Entzündungsreaktion

Im Prinzip laufen bei einer Allergie ähnliche Vorgänge ab wie bei einer normalen Immunantwort: Das Immunsystem erkennt einen Eindringling als Gefahr an und versucht ihn wieder loszuwerden. Bei Grippe- oder Erkältungsviren ist dieser Abwehrkampf natürlich erwünscht. Wenn der Körper jedoch gegen harmlose Stoffe wie Pollen seine Abwehrkräfte mobilisiert, sprechen wir von einer allergischen Reaktion. Das Wort «Allergie» stammt von den beiden griechischen Begriffen «allos» (= anders) und «ergos» (= Tätigkeit) ab und druckt diese „veränderte Reaktionsfähigkeit“ des Immunsystems aus.

Das Immunsystem und Allergien sind somit eng verknüpft. Doch was passiert genau bei einer allergischen Reaktion? Wenn Allergene, wie Pollen, auf die Haut bzw. Schleimhaut treffen, lösen sich Peptide (winzig kleine Eiweißverbindungen). Diese durchdringen die Hautbarriere und docken an IgE-Antikörpern an, welche sich zuvor mit einer Mastzelle verbunden haben. In diesen Mastzellen wird unter anderem der Botenstoff Histamin gespeichert. Histamin spielt bei entzündlichen Prozessen eine entscheidende Rolle. Wenn sich das Allergen nun mit den angelagerten IgE-Antikörpern verbindet, schüttet die Mastzelle das gespeicherte Histamin und andere Entzündungsbotenstoffe aus. Diese Ausschüttung bewirkt typische Entzündungsreaktionen wie Juckreiz, Quaddeln auf der Haut, Produktion von Sekret oder verengte Atemwege.

Die Hygienehypothese: Kuhstallkeime zur Allergieprävention

Die Hygienehypothese beruht auf der Beobachtung, dass Allergien in den letzten Dekaden in den industrialisierten westlichen Ländern zugenommen haben. Es wird angenommen, dass die regelmäßige Auseinandersetzung mit Keimen unser Immunsystem trainiert. Als Indiz für die Hypothese kann aufgeführt werden, dass Kinder, die ihr erstes Lebensjahr auf dem Bauernhof verbracht haben, ein deutlich geringeres Risiko für Allergien aufweisen als Kinder aus der Stadt. 6

Wissenschaftliche Studien bestätigen die präventive Wirkung des Bauernhofeffekts

Studien konnten aufzeigen, dass die Häufigkeit von Asthma und Allergien bei Kindern, die in traditionellen Milchviehbetrieben aufwuchsen, geringer ist. Der Schutz vor Asthma und Allergien scheint am stärksten zu sein, wenn die Mutter während der Schwangerschaft und das Kind in den ersten Lebensjahren in Kontakt mit Kühen und Stroh kommt und unverarbeitete Kuhmilch getrunken wird. Die mikrobielle Vielfalt in landwirtschaftlichen Betrieben und Molkenproteine ​​scheinen für die Schutzwirkung von entscheidender Bedeutung zu sein. 7

Eine interessante Studie aus den USA untersuchte zwei spezielle Bevölkerungsgruppen in Hinblick auf das Vorkommen von Asthma und Allergien. Die Amish und die Hutterer pflegen in vielerlei Hinsicht einen ähnlichen Lebensstil. Ihre landwirtschaftlichen Praktiken unterscheiden sich jedoch stark: Die Amish verfolgen traditionelle landwirtschaftliche Praktiken, während die Hutterer eine moderne, maschinenbasierte Landwirtschaft betreiben. Trotz der ähnlichen genetischen Abstammung und Lebensweise war die Häufigkeit von Asthma und allergischer Sensibilisierung bei den Amish-Kindern deutlich niedriger als bei den Hutterer-Kindern. 8 Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt auch die PARSIFAL-Studie, die Kinder aus fünf europäischen Ländern untersuchte. Kinder, die Milchprodukte direkt vom Bauernhof verzehrten, wiesen ein geringeres Risiko auf, an einer Allergie zu erkranken. 9

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Der prophylaktische Effekt lässt sich bei einer Vielzahl an Allergien feststellen

Kinder, die auf einem Bauernhof leben, haben laut der multidisziplinären GABRIEL-Studie ein geringeres Risiko an Asthma, Heuschnupfen oder Neurodermitis zu erkranken und weisen eine geringere atopische Sensibilisierung im Vergleich zu Stadt-Kindern auf. 10 Unter Atopie versteht man in der Medizin eine Neigung, mit einer allergischen Reaktion des Soforttyps (Typ-I-Allergie), auf den Kontakt mit ansonsten harmlosen Substanzen aus der Umwelt zu reagieren. Typische Auslöser einer Typ-I-Allergie sind neben Pollen auch Hausstaubmilben, Tierhaar und Insektengift.

Beta Lactoglobulin ist das Schlüsselmolekül für den Bauernhofschutz

Einige Bestandteile der Rohmilch werden als mögliche Ursache für den Bauernhofeffekt diskutiert, beispielsweise Bestandteile der Fette oder der Molke in ihrer natürlichen und unzerstörten Form. Neuere Studien messen dem Protein Beta Lactoglobulin (BLG) eine besondere Bedeutung zu. 11 Beta-Lactoglobulin, das wichtigste Molkenprotein in der Kuhmilch, gehört zur Familie der Lipocaline. Nicht nur in der Milch, sondern auch im Stallstaub und der Umgebungsluft kann BLG nachgewiesen werden.

So können Sie den Bauernhofeffekt zur Allergieprävention einsetzen

Natürlich kann oder möchte nicht jeder auf dem Bauernhof leben. Deshalb untersuchen Forscher, worauf dieser Schutz genau zurückzuführen ist, damit der Effekt auch für Stadtbewohner nutzbar wird. Eine Studie mit beinahe 15.000 Kindern weist daraufhin, dass der Konsum von Bauernhof-Milch ausschlaggebend sei – ungeachtet, ob das Kind auf dem Bauernhof lebe oder nicht. 12 Die Studien zu Beta Lactoglobulin bieten einen weiteren wichtigen Ansatz. 13

Das Molkenprotein kann nicht über stark verarbeitete Milch aufgenommen werden

Die Milch, die im Einzelhandel erhältlich ist, wurde bereits stark verarbeitet und unterscheidet sich wesentlich von der ursprünglichen Rohmilch. Die Struktur und die Inhaltsstoffe werden durch das Erhitzen, Pasteurisieren und Homogenisieren verändert. Daher wird angenommen, dass der Konsum von verarbeiteter Kuhmilch keinen Bauernhofeffekt haben könne. 14 Unverarbeitete Rohmilch sollte jedoch aufgrund der möglichen Kontamination mit Keimen (z. B. beim Melken) nicht getrunken werden. Aus diesem Grund gibt es auch ein gesetzliches Wärmebehandlungsgebot: Milch, die an den Verbraucher abgegeben wird, muss hitzebehandelt sein.

Für den immunmodulierenden Effekt wird eine Nährstoffkombinationen benötigt

Beta Lactoglobulin (BLG) ist wie eine Tasche aufgebaut, in der sich kleine Moleküle wie Spurenelemente oder Mineralstoffe binden können. Wenn die zentrale Tasche von BLG mit Mikronährstoffen beladen ist, wird sie als Holo-BLG bezeichnet. Bei einer leeren zentralen Tasche wird die Form als Apo-BLG bezeichnet. Die Beladung ist von entscheidender Bedeutung: Holo-BLG kann eine Schutzfunktion gegen allergische Symptome haben, während Apo-BLG sogar als Allergen wirken kann. 15

Die schützende Funktion von Holo-BLG führen die Forscher auf die gezielte Abgabe von Liganden wie Vitamin A, Zink und Eisen zurück. Dieser könne einen intrazellulären Nährstoffmängel von Immunzellen bei Allergikern ausgleichen. 16

Wissenschaftliche Quellen

  1. Fishbein AB, Fuleihan RL.: „The hygiene hypothesis revisited: does exposure to infectious agents protect us from allergy?“ Curr Opin Pediatr. 2012 Feb;24(1):98-102.
  2. S-3 Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie (DGAKI) und der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) zur Allergieprävention. AWMF (Stand 06/2014)
  3. Rink, L.; Kruse, A.: „Immunologie für Einsteiger“ Spektrum 2012.
  4. Illi S, Depner M, et al.: „Protection from childhood asthma and allergy in Alpine farm environments-the GABRIEL Advanced Studies.“ J Allergy Clin Immunol. 2012 Jun;129(6):1470-7.
  5. Wlasiuk G, Vercelli D.: „The farm effect, or: when, what and how a farming environment protects from asthma and allergic disease.“ Curr Opin Allergy Clin Immunol. 2012 Oct;12(5):461-6.
  6. Rink, L.; Kruse, A.: „Immunologie für Einsteiger“ Spektrum 2012.
  7. Wlasiuk G, Vercelli D.: „The farm effect, or: when, what and how a farming environment protects from asthma and allergic disease.“ Curr Opin Allergy Clin Immunol. 2012 Oct;12(5):461-6.
  8. Michelle M. Stein et al: „Innate Immunity and Asthma Risk in Amish and Hutterite Farm Children“
    N Engl J Med 2016;375:411-21.
  9. Waser M, Michels KB, et al.: „Inverse association of farm milk consumption with asthma and allergy in rural and suburban populations across Europe.“ Clin Exp Allergy. 2007 May;37(5):661-70.
  10. Illi S, Depner M, et al.: „Protection from childhood asthma and allergy in Alpine farm environments-the GABRIEL Advanced Studies.“ J Allergy Clin Immunol. 2012 Jun;129(6):1470-7.
  11. Roth-Walter F, Afify SM, et al.: „Cow’s milk protein β-lactoglobulin confers resilience against allergy by targeting complexed iron into immune cells.“ J Allergy Clin Immunol. 2021 Jan;147(1):321-334.
  12. Waser M, Michels KB, et al.: „Inverse association of farm milk consumption with asthma and allergy in rural and suburban populations across Europe.“ Clin Exp Allergy. 2007 May;37(5):661-70.
  13. Roth-Walter F, Afify SM, et al.: „Cow’s milk protein β-lactoglobulin confers resilience against allergy by targeting complexed iron into immune cells.“ J Allergy Clin Immunol. 2021 Jan;147(1):321-334.
  14. Waser M, Michels KB, et al.: „Inverse association of farm milk consumption with asthma and allergy in rural and suburban populations across Europe.“ Clin Exp Allergy. 2007 May;37(5):661-70.
  15. Roth-Walter F, Afify SM, et al.: „Cow’s milk protein β-lactoglobulin confers resilience against allergy by targeting complexed iron into immune cells.“ J Allergy Clin Immunol. 2021 Jan;147(1):321-334.
  16. Roth-Walter F, Afify SM, et al.: „Cow’s milk protein β-lactoglobulin confers resilience against allergy by targeting complexed iron into immune cells.“ J Allergy Clin Immunol. 2021 Jan;147(1):321-334.
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Steffanie Kaiser

Seit 2019 unterstütze ich nicht nur die Redaktion der bio-apo, sondern halte im Rahmen meiner Tätigkeit unter anderem Vorträge über naturheilkundliche Themen.