Was unterscheidet Pickel, Akne und unreine Haut?

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Ein paar Hautunreinheiten treten bei fast jeden gelegentlich auf und sind kein Grund zur Besorgnis. Falls jedoch die Hautdrüsen übermäßig viel Talg produzieren und Pickel vermehrt auftreten, kann eine Form von Akne vorliegen. Unter dem Begriff Akne werden verschiedene Erkrankungen des Talgdrüsenapparates und der Haarfollikel zusammengefasst. Wenn wir gemeinhin von Akne sprechen, ist die Rede meist von Acne vulgaris, die weitaus häufigste Form der Akne. Acne vulgaris wird wiederum je nach Schweregrad in drei Gruppen unterteilt: 1

  • Acne comedonica: Sie ist die leichteste Form der Acne vulgaris und ist gekennzeichnet durch das Auftreten von offenen und geschlossenen Komedonen (Mitessern), die nicht oder kaum entzündet sind. Die Komedonen treten dabei hauptsächlich im Gesicht, vor allem auf der T-Zone auf.
  • Acne papulo-pustulosa: Diese mittelschwere Form ist durch entzündliche Hautveränderungen geprägt. Im Gesicht teilweise auch auf der Brust, dem Rücken und den Oberarmen finden sich neben Mitessern entzündete Pickel (Pusteln, Papeln). Die Gefahr der Narbenbildung besteht.
  • Acne conglobata oder zystische Akne: Sie ist die schwerste Form der Acne vulgaris, von der Männer hauptsächlich betroffen sind. Dabei bilden sich ein bis zwei Zentimeter große, hochentzündliche und schmerzhafte Knoten, welche nach dem Abheilen charakteristische Akne-Narben bilden.

Pickel entstehen durch eine übermäßige Talgproduktion

In der Lederhaut befinden sich am ganzen Körper Talgdrüsen, welche Hautfett (Talg, Sebum) abgeben. Im Idealfall fließt der Talg ungehindert auf die Hautoberfläche ab und bildet dort einen schützenden Film. Wenn die Talkproduktion verstärkt auftritt und übermäßig viele Hornzellen produziert werden, kann sich der Talg stauen und die Drüse verstopft. Zunächst tritt ein Mitesser (Komedo) auf. Falls sich diese verstopfte Talgdrüse entzündet, entsteht nun ein Pickel.2

Unreine Haut oder schon Akne?

Der Übergang zwischen unreiner Haut und Akne ist gleitend. Dies wird deutlich, wenn man die unterschiedlichen Ergebnisse wissenschaftlicher Erhebungen betrachtet: Während in einer Studie erhoben wurde, dass ca. 25 % der Jugendlichen an Akne leiden3, gibt eine andere Studie den Anteil an Jugendlichen mit Akne bei nahezu 95 % an.4 Diese Unterschiede rühren vor allem daher, ob die sogenannte leichte physiologische Akne von der klinischen Akne abgegrenzt wurde. Die milde physiologische Akne ist gekennzeichnet von einigen Mitessern und wenigen Pickeln, die leicht mit rezeptfreien Mitteln selbst therapiert werden kann. Die klinische Akne bedarf stattdessen einer ärztlichen Behandlung und geht mit stark entzündlichen Hautveränderungen einher.5

An diesen Körperstellen treten Pickel am häufigsten auf

Bis auf wenige Ausnahmen wie die Hohlhand oder die Fußsohlen besitzen wir am ganzen Körper Talgdrüsen. Wie zuvor erläutert sind Talgdrüsen bei der Entwicklung von Pickeln beteiligt. Dementsprechend können wir fast am ganzen Körper Pickel bekommen – insbesondere sind Hautstellen betroffen, die viele Talgdrüsen aufweisen. Die T-Zone im Gesicht sowie das Dekolleté, die Schultern und der Rücken besitzen besonders viele Talgdrüsen. Pickel im Ohr oder im Genitalbereich sind auch nicht ungewöhnlich. Auch diese Hautstellen weisen viele Talgdrüsen auf.

Pickel im Gesicht sind weit verbreitet

Hautunreinheiten im Gesicht können unterschiedliche Ursachen haben. Besonders weit verbreitet sind Pickel und Mitesser auf der T-Zone (Stirn, Nase und Kinn). Die T-Zone weist natürlicherweise eine höhere Talgproduktion auf als die Wangen und ist dementsprechend häufiger von Hautunreinheiten betroffen. Neben einer erhöhten Talgproduktion mit einer einhergehenden Hornzellenüberproduktion können weitere Ursachen Hautunreinheiten bedingen:

  • Pickel am Haaransatz können durch die Nutzung von Haarpflegeprodukten mitverursacht werden. Shampoo, Spülung und Kur sollten daher immer gut ausgespült werden. Haarstyling-Produkte (Schaumfestiger, Haarwachs, Haargel, Spray) sollten möglichst nur auf die Haare gelangen.
  • Pickel am Kinn treten besonders häufig kurz vor und während der Menstruation auf und können hormonell bedingt sein.
  • Pickel auf der Wange werden angeblich auch durch die Handynutzung ausgelöst. Das Smartphone sollte daher häufiger gereinigt werden. Es bietet sich auch an, mit Lautsprecher oder Headset zu telefonieren.

Unreine Haut am Rücken und Po sind oft durch eine zu enganliegende Kleidung bedingt

Wenn vermehrt Pickel am Po auftreten, kann dies unterschiedliche Ursachen haben. Die Kleidung sollte jedenfalls unter die Lupe genommen werden. Enganliegende Hosen, Microfaser-Slips oder Polyesterstrumpfhosen können dazu führen, dass die Haut nicht richtig „atmen“ kann und sich Wärme und Schweiß staut. Auf dieser Grundlage können Pickel schnell entstehen. Zudem können Spitzenslips oder Nähte Irritationen verursachen, was zu gereizter Haut und Pickelchen führen kann.

Versuchen Sie vermehrt Baumwollunterhosen mit flachen Nähten, luftige Röcke und Kleider oder lockere Hosen zu tragen. Als Homewear und Nachtwäsche können Sie ein weites, luftiges Outfit in Naturmaterialien wählen. Baumwolle und Leinen sind atmungsaktiver als synthetische Materialien und sollten daher bevorzugt werden. Außerdem empfiehlt es sich ein Allergiker-Waschmittel zu verwenden.

Auch am Rücken kann eine zu enganliegende Kleidung aus synthetischem Stoff Pickel mitverursachen. Ebenso kann das Tragen eines Rucksackes die Luftzirkulation einschränken. Schweiß und Wärme sind ein geeigneter Nährboden für Bakterien. Hinzu kommen der Druck und die Reibung, sodass Hautirritationen auftreten können. Bei zu Unreinheiten neigender Haut eignet sich daher ein Rucksack mit eingebauten Netzrücken, damit die Luft besser zirkulieren kann und der Schweiß sich nicht so stark staut.

So können Sie die unterschiedlichen Pickelarten erkennen

Umgangssprachlich werden die meisten Hautunreinheiten Pickel genannt. Im Fachjargon werden unterschiedliche Arten beschrieben: 6

  • Komedo (Mitesser): treten häufig in der Kinn- und Nasenregion auf. Es kann zwischen schwarzen (offenen) und weißen (geschlossenen) Komedonen unterschieden werden.
  • Papel (Knötchen): ein erbsengroßes rotes Hautknötchen. Papeln werden umgangssprachlich auch als unterirdische Pickel bezeichnet.
  • Pustel (Eiterbläschen): Ein mit Eiter gefülltes, weißes Bläschen. In ihrer Erscheinung sind Pusteln typische Eiterpickel.
  • Zyste, Talgdrüsenzyste, Atherom: sackartiges Geschwulst mit dick- oder dünnflüssigen Inhalt, der von einer Kapsel umhüllt ist. Im Anfangsstadium können Zysten auf der Haut mit Papeln verwechselt werden, im Verlauf können Zysten jedoch eine beachtliche Größe einnehmen (bis zu der Größe eines Tennisballs).
  • Abszess (Eiterbeule): bezeichnet eine sehr schmerzhafte Eiteransammlung in einer durch krankhafte Vorgänge entstandenen Gewebehöhle.

SOS Tipps: Was können Sie bei einem akuten Pickelausbruch tun?

Leider gibt es kein Wundermittel, welches entzündete Pickel sofort verschwinden lassen würde. Es gilt: Ruhe bewahren, die Entzündung abmildern und den Heilungsprozess unterstützen:

  • Pickel nicht ausdrücken. Das gilt vor allem für unterirdische oder tiefsitzende Pickel. Das ungeschulte Rumdrucken mit den Fingern verschlimmert die Entzündung bloß.
  • Wenn der Pickel besonders schmerzhaft und geschwollen ist, kann es wohltuend sein die Hautstelle mit einem Kühl-Pad oder einem Eiswürfel zu kühlen. Das hilft auch die Schwellung zu lindern.
  • Mittel, die entzündungshemmend wirken, können lokal auf die Hautstelle getupft Produkte mit Salicylsäure (BHA), verdünntes Teebaumöl oder Zinksalbe haben sich bewährt. Nur lokal auf die Pickel tupfen und nicht auf der umliegenden Haut verteilen.
  • Hydrokolloid- bzw. Anti-Pickel Patches können helfen, den entzündeten Pickel vor Bakterien von außen zu schützen und die Entzündung abzumildern. Zudem hindert es einen selbst daran, ständig an dem Pickel rumzumachen. Einige Patches im Handel enthalten zusätzlich beruhigende Inhaltsstoffe. Patches sollten nur auf die zuvor gereinigte Haut aufgeklebt werden.

Die Möglichkeiten zur Behandlung unreiner Haut

Unreine Haut, Akne und Pickel können unterschiedliche Ursachen haben. In diesem Sinne kann ein Ratschlag oder eine Behandlungsmethode bei dem Einen sinnvoll sein, jedoch bei jemand anderen nicht die gewünschten Resultate erzielen. Grundsätzlich sollten Sie abklären, ob Medikamente, gewisse Substanzen (wie Chlor, Teer), mit denen Sie beispielsweise auf der Arbeit in Berührung kommen, oder Inhaltsstoffe in Kosmetika die Hautveränderungen auslösen. Wenn Sie dies ausschließen können, bieten sich eine Reihe an Behandlungsmethoden an.

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Dermatologische Therapieoptionen

Der Großteil an Personen mit unreiner Haut oder Akne benötigt keine ärztliche Unterstützung. Ungefähr 15-30 % der Akne-Patienten bedürfen wegen des Schweregrades oder der Dauer der Erkrankung jedoch eine medizinische Therapie. Akne ist die häufigste dermatologische Diagnose und einer der häufigsten Gründe ärztlicher Konsultation.7

Je nach Schweregrad findet der Dermatologe eine geeignete Therapie. Die Deutsche Dermatologische Gesellschaft beschreibt in der Leitlinie zur Behandlung der Akne folgende Optionen: 8

  • Topische Therapie (für die äußere Anwendung): verschiedenartige Cremes, Lotionen und Gels mit Antibiotika, Benzoylperoxid (BPO), Retinoiden oder Azelainsäure können angewendet werden.
  • Systemische Therapie (innerlich anzuwendende Medikamente): Eine orale Therapie mit Antibiotika kann bei mittelschweren bis schweren Fällen verordnet werden. Die Einnahme von Tabletten mit dem Wirkstoff Isotretinoin kann bei schwerer Akne angeraten sein.
  • Die hormonelle antiandrogene Therapie: Bei Frauen können bestimmte „Anti-Baby-Pillen“ bei mittelschwerer oder schwerer Akne empfohlen werden. Pillen mit Ethinylestradiol in Kombination mit Cyproteronacetat, Chlormadinonacetat, Dienogest, Desogestrel oder Drospirenon können eingesetzt werden.
  • Weitere Optionen: Therapie mit Blaulicht, manuelle Aknetherapie bei der Kosmetikerin, chemische Peelings, Dermabrasion u. a.

Welchen Effekt haben homöopathische Mittel bei Pickeln?

In der Homöopathie erweist sich unreine Haut und Akne als ein komplexes Thema. Die Wahl eines geeigneten Mittels hängt von verschiedenen Faktoren ab: Wo treten die Hautunreinheiten auf? Welche Empfindungen (brennen, jucken etc.) sind damit verbunden? Wie sehen die Pickel aus?9 Falls Sie sich homöopathisch behandeln lassen wollen, sollten Sie die Wahl eines geeigneten Mittels dementsprechend mit einem fachkundigen Heilpraktiker besprechen.

Bitte beachten Sie, dass bei schwerer Akne, wenn das Risiko von dauerhaften Aknenarben besteht, auf konventionelle Handlungsmethoden zurückgegriffen werden sollte. Wenn Sie die schulmedizinische Behandlung mit Homöopathie kombinieren möchten, kann Sie ein fachkundiger Heilpraktiker oder Arzt unterstützen.

Können Schüßler Salze bei unreiner Haut eingesetzt werden?

Welche Schüßler Salze bei unreiner Haut geeignet sein könnten, hängt von der Erscheinung und den Umständen ab. Heilpraktiker können verschiedene Schüssler Salze empfehlen. Beliebt sind auch Kombinationen aus verschiedenen Schüssler Salzen. Zudem können Schüßler Salze als Creme oder Lotion die innere Anwendung sinnvoll ergänzen. Welche Schüssler Salze im Einzelfall am besten geeignet sind, sollte mit einem erfahrenen Heilpraktiker besprochen werden.

Kosmetische Cremes, Gels und Pflegeprodukte bei unreiner Haut

Grundsätzlich sollte die Hautpflege auf den Hauttyp abgestimmt sein. Zur Pflege von unreiner Haut oder der zur Akne neigenden Haut werden in Kosmetikprodukten häufig hautschälende Inhaltsstoffe wie Alpha-Hydroxysäuren, Salicylsäure und Retinol eingesetzt.10 Pickel und Mitesser können vermehrt bei fettiger Haut auftreten, aber auch trockene Haut kann betroffen sein. Spezielle Produkte gegen unreine Haut können dann zu einer zu starken Austrocknung führen. Bei Wirkstoffen wie Salicylsäure oder Retinol gilt auch: mehr ist nicht immer mehr. Selbst schwache Konzentration von 1 % oder weniger können ausreichend sein.

  • Wichtig: Komedogene Inhaltsstoffe sollten in den Pflegeprodukten nicht enthalten sein.11
  • Der Einsatz von chemischen Peelings kann sinnvoll sein. Alpha-Hydroxysäuren (AHA) wie Glykolsäuren oder Beta-Hydroxysäuren (BHA) wie Salicylsäure können die obersten Zellschichten lösen und komedolytisch wirken.12 Ein solches Peeling kann 1- bis 2-mal wöchentlich erfolgen. Falls Ihre Haut auf AHA oder BHA empfindlich reagiert, können Sie auch Polyhydroxysäure (PHA) oder enzymatische Peelings versuchen.
  • Manche Toner oder Hautpflegeprodukte enthalten in geringer Dosierung ebenfalls AHA oder BHA. Fangen Sie mit einem Produkt mit geringen Säureanteil (z. B. 0,5 %) an und schauen Sie, wie Ihre Haut darauf reagiert.
  • Der pH-Wert der Haut liegt bei 5,5 % und ist somit leicht sauer. Bei der Reinigung werden Syndets mit schwachsaurem pH-Wert empfohlen, um den natürlichen pH-Wert der Haut nicht zu beeinträchtigen.13
  • Bei fettiger, zu Akne neigender Haut kann zur Hautpflege hydrophile, wasserhaltige Systeme wie leichte Öl in Wasser (O/W-) Emulsionen und Hydrogele empfohlen werden.14
  • Retinol (Vitamin A) ist in vielen Kosmetikprodukten enthalten. Beachten Sie jedoch, dass nicht jede Haut Retinol verträgt. Man sollte daher behutsam Retinol in die Pflegeroutine einführen: niedrig dosiert (0,01 bis 0,03 %) und nur zwei bis dreimal die Woche. Falls es gut vertragen wird, können Sie die Häufigkeit und Konzentration anpassen.
  • In naturkosmetischen Pflegelinien für unreine Haut finden sich unter anderem Inhaltsstoffe wie Heilerde, Süßholz, Weidenrinde oder Hamamelis.

Hausmittel zur Behandlung von Pickeln

Natürliche Hausmittel können erste Abhilfe bei Pickeln verschaffen. Beliebte Rezepturen sind unter anderem:

  • Honig- und Zimt-Nachtmaske
  • Verdünnter Apfelessig als Gesichtswasser
  • Kamillendampfbad

Falls Sie mehr über Hausmittel erfahren möchten, lesen Sie unseren Artikel “Helfen Hausmittel gegen Pickel?”.

Eine ausgeglichene Darmflora kann zu einem reineren Hautbild beitragen

Auch unsere Haut spiegelt die Darmgesundheit wider. Eine veränderte Zusammensetzung oder eine Unter- oder Übersiedlung bestimmter Darmbakterien können nicht nur Darmbeschwerden zur Folge haben.15 Über den Darm können die Nährstoffe aufgenommen werden – auch die Haut hängt von dieser Nährstoffversorgung ab. Ebenso nimmt der Darm eine wichtige Rolle bei der Entgiftung ein. Falls die Entgiftung über den Darm nicht mehr optimal funktioniert, können unter Umständen Hautunreinheiten entstehen.16

Für eine ausgeglichene Darmflora können Sie mehr Pro- und Präbiotika in Ihren Speiseplan integrieren. Probiotika finden sich auch in einigen Lebensmitteln wie Joghurt, Kefir oder Sauerkraut. Neben Probiotika sind auch Präbiotika dienlich für eine gesunde Darmflora. Präbiotika dienen als Nahrung für die guten Darmbakterien und stecken beispielsweise in Lauch, Knoblauch und Zwiebeln. Mehr zu Prä- und Probiotika und was Sie sonst noch für Ihren Darm tun können, finden Sie hier.

Typische Ursachen für unreine Haut, Akne und Triggerfaktoren für Pickel

Die Ursachenforschung zu Hautunreinheiten und Akne stellen sich als ein komplexes Thema dar. Es gibt nicht die eine Ursache für unreine Haut oder Akne. Dies ist schon daher bedingt, dass es verschiedene Formen von Akne gibt. Akne kann sich im Rahmen einer Systemerkrankung (von innen) entwickeln oder durch äußere Faktoren ausgelöst werden:17

  • Endogene Akne: Diese Gruppe umfassen Akneformen, die von genetischen und hormonellen Faktoren abhängt. Zu dieser Gruppe gehört unter anderem Acne vulgaris.
  • Exogene Akne: In dieser Gruppe sind Akneformen zusammengefasst, die durch äußere Einflüsse bedingt sind, wie physikalische oder chemische Reize. Zu dieser Gruppe gehört Acne venenata oder die Chlorakne
  • Acne medicamentosa: Akne, die durch die Einnahme von Medikamenten ausgelöst wird, z. B. durch Kortison-Präparate, Vitamin B-Komplex-Kapseln oder Antidepressiva.18

Bei der exogenen Akne und der Acne medicamentosa kann der Pickelausbruch auf bestimmte Substanzen oder Reize zurückgeführt werden. Bei der endogenen Akne ist die Ursachenforschung weitaus komplexer. Bei Acne vulgaris liegt eine gewisse genetische Veranlagung vor. Doch darüber, ob und wann die Hautkrankheit ausbricht, wie sie sich zeigt und wie lange sie fortbesteht, entscheiden viele andere Faktoren mit.

Die Rolle von Sexualhormonen bei unreiner Haut

Sexualhormone können bei der Entstehung von unreiner Haut und Akne eine wichtige Rolle spielen. Die Haut besitzt verschiedene Rezeptoren für Hormone. Östrogene, Progesteron und Androgene beeinflussen dabei verschiedene Funktionen der menschlichen Haut. Androgene (u. a. Testosteron) sind männliche Geschlechtshormone, die jedoch auch bei Frauen vorhanden sind. Sie wirken auf das Wachstum und die Aktivität der Talgdrüsen ein. Einer erhöhten Produktion von Androgenen bei Männern und Frauen kommt daher bei der Entstehung von Hautunreinheiten eine Schlüsselrolle zu.19

In der Pubertät verändert sich bekanntermaßen der Hormonhaushalt und kann sich in einem unreinen Hautbild äußern. Jedoch nicht nur in der Jugend sind wir von Hormonschwankungen betroffen. Gerade Frauen erleben viele Hormonveränderungen (weiblicher Zyklus, Schwangerschaft, Wechseljahre) in ihrem Leben. Eine Verschlechterung des Hautbildes zum Zyklusende können beispielsweise viele Frauen beobachten. Dieses Phänomen hat eine einfache Begründung: Der Östrogen- und Progesteronspiegel sinkt vor der Periode ab und Testosteron kann einen größeren Einfluss einnehmen. Nach der Periode steigen die weiblichen Hormone wieder an.

Psychische Faktoren wie Stress können zum Auftreten von Pickeln beitragen

Untersuchungen weisen darauf hin, dass psychische Faktoren erheblichen Einfluss auf die Manifestation und den Verlauf von Akne haben können. Daher wird Akne auch als „psychosomatische Dermatose“ bezeichnet. Umgekehrt wird die Hauterkrankung von den Betroffenen oft als hochgradig belastend erlebt. Depressive und sozialphobische Tendenzen treten gehäuft bei Aknepatienten auf.20 Ob psychische Probleme die Ursache oder die Folge von Akne ist, konnte noch nicht wissenschaftlich hinreichend geklärt werden. Wichtig ist vor allem die Wechselwirkung zwischen Psyche und Haut zu erkennen.21

Falsche Pflege kann zu einem unreinen Hautbild beitragen

Ungeeignete Pflege- und Reinigungsprodukte können das Hautbild verschlechtern. Im ungünstigsten Fall kann das Eintreten der Akne bei entsprechender Veranlagung sogar provoziert werden.22 Komedogene Inhaltsstoffe begünstigen ein Verstopfen der Poren und sollten daher gemieden werden. Als komedogen gelten beispielsweise Lanolin, Kakaobutter oder Erdnussöl.23 Bestimmte Apps (Codecheck) können helfen komedogene Inhaltsstoffe in Pflegeprodukten und dekorativer Kosmetik zu erkennen.

Prinzipiell sollte die Hautpflege auf den Hauttyp angepasst sein und die natürliche Hautbarriere unterstützen. Zu aggressive Pflegeprodukte oder ein exzessives Reinigen können die Hautbarriere beeinträchtigen und sind daher nicht empfehlenswert. Zum anderen sollte der Wasser-Öl-Verhältnis in Hautcremes dem Hauttyp angepasst sein. Während eine Person mit sehr trockener Haut eine sehr fetthaltige Salbe (Wasser-in-Öl-Emulsion) verwenden kann, könnte es bei Personen mit fettiger Haut oder Mischhaut zu einem unreinen Hautbild beitragen. Eine weniger fetthaltige Creme (Öl-in-Wasser-Emulsion) oder ein gar fettfreies Gel oder Serum könnten dann ideal sein.

Negative Umwelteinflüsse begünstigen die Entstehung von Pickeln

Teilweise schildern Erfahrungsberichte, dass langes Sonnen oder der regelmäßige Besuch im Solarium Hautunreinheiten verbessert hätte. Im besten Fall können dadurch kurzfristige Erfolge erzielt werden, auf langer Sicht schadet extrem hohe UV-Strahlung jedoch nachweislich der Haut. Studien weisen sogar darauf hin, dass UV-Strahlung die Entstehung von Akne begünstigen kann, denn aus dem hauteigenen Talglipid Squalen kann durch UV-Strahlung Squalenperoxid erzeugt werden, welches porenverstopfend wirken kann.24 Ferner können im Einzelfall weitere Umweltfaktoren und das Klima einschließlich Luftfeuchtigkeit eine Rolle spielen.25

Eine gestörte Darmflora kann die Ursache für einen Pickelschub sein

Die Darm-Haut-Achse tritt zunehmend in den Fokus. Eine unausgeglichene Darmflora wird in Studien verstärkt mit Hauterkrankungen in Verbindung gebracht.26 In einer placebo-kontrollierten Studie mit erwachsenen Akne-Patienten wurde die Nahrungsergänzung mit Probiotika als mögliche Behandlungsstrategie untersucht. Die Probanden nahmen das Probiotikum Lactobacillus rhamnosus (ein probiotisches Milchsäurebakterium) ein und wiesen zum Ende des 12-wöchigen Behandlungszeitraum ein verbessertes Hautbild auf.27 Die Unterstützung der Darmflora mit Probiotika zur Verbesserung des Hautbildes ist ein interessanter theoretischer Ansatz, der in weiteren Studien untersucht werden sollte. Wenn Sie weiterführende Informationen über die Verbindung von Darm und Haut erhalten möchten, könnte Sie der Artikel “So beeinflusst der Darm unsere Haut“ interessieren.

Auch die Ernährung spielt eine wichtige Rolle

Der Einfluss der Ernährung auf den Verlauf der Akne findet zunehmend Beachtung, dennoch wird das Thema nach wie vor kontrovers diskutiert. Vor allem der Zusammenhang zwischen Milchkonsum und Akne wurde mehrfach wissenschaftlich untersucht. Nahrungsmittel mit schnell verwertbaren Kohlenhydraten (Zucker, Süßigkeiten, Weißmehlprodukte) stehen ebenfalls im Verdacht, Akne zu verschlimmern.28 Eine vollwertige und pflanzenbetonte Ernährung kann dementsprechend empfohlen werden. Jedoch sollte beachtet werden, dass nicht jeder gleich reagiert und das Auftreten von Akne von verschiedenen Faktoren abhängt.

Die Ernährungsempfehlungen der bekannten Ernährungs-Docs29 können folgendermaßen zusammengefasst werden. Versuchen Sie die folgenden Nahrungsmittel zu vermeiden oder zu reduzieren:

  • Milch und Milchprodukte
  • Fleisch
  • Zucker
  • Weißmehlprodukte
  • Fast-Food, Fertiggerichte und stark bearbeitete Lebensmittel
  • Alkohol

Integrieren Sie dafür mehr von diesen Lebensmitteln:

  • Obst und Gemüse reich an Antioxidantien
  • Omega-3-reiche Lebensmittel wie fetter Seefisch oder Leinöl
  • Kräuter und Gewürze mit antientzündlichen Eigenschaften wir Kurkuma, Oregano, Ingwer
  • Vollkorngetreide und Pseudo-Getreide wie Hafer, Naturreis, Buchweizen, Hirse, Quinoa, Amaranth
  • Reichlich trinken, besonders empfehlenswert Brennnessel-, Basen- oder Löwenzahntee
  • Pflanzendrinks aus Reis, Hafer, Kokos oder Mandel

Wissenschaftliche Quellen

  1. https://www.apotheken-umschau.de/Akne (aufgerufen am 21.01.2021)
  2. https://www.pharmazeutische-zeitung.de/ausgabe-132008/pickel-papeln-pusteln/ (aufgerufen am 21.01.2021)
  3. Schaefer I, Rustenbach SJ, et al.: „Prevalence of skin diseases in a cohort of 48,665 employees in Germany.“ Dermatology. 2008;217(2):169-72.
  4. Nijsten T, Rombouts S, et al.: „Acne is prevalent but use of its treatments is infrequent among adolescents from the general population.“ J Eur Acad Dermatol Venereol. 2007 Feb;21(2):163-8.
  5. Gollnick HP, Zouboulis CC.: „Not all acne is acne vulgaris.“ Dtsch Arztebl Int 2014; 111:301–312
  6. Kardoff, B., Kardoff M.: „Patientenratgeber und kurzes Lexikon der Hautkrankheiten, Venenleiden, allergischen Erkrankungen und kosmetischen Medizin“
  7. S2k-Leitlinie „Behandlung der Akne“ der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (Stand: 10/2011)
  8. S2k-Leitlinie „Behandlung der Akne“ der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (Stand: 10/2011)
  9. Uhl-Pelzer, B.: „Homöopathie bei Hautkrankheiten“ Haug (2012) 
  10. Leitlinie der GD Gesellschaft für Dermopharmazie e. V.: „Dermokosmetika zur Reinigung und Pflege der zur Akne neigenden Haut“ (Stand 03/2013)
  11. S2k-Leitlinie „Behandlung der Akne“ der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (Stand: 10/2011)
  12. https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2018/daz-35-2018/unreine-haut-ade (aufgerufen am 04.10.21)
  13. https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2016/daz-32-2016/wieder-aufgeblueht (aufgerufen am 04.01.2021)
  14. S2k-Leitlinie „Behandlung der Akne“ der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (Stand: 10/2011)
  15. Sticherling, M.: „Mit Probiotika lässt sich die Darm-Haut-Achse positiv beeinflussen“ Kompass Autoimmun 2020;2:106–107
  16. https://www.focus.de/gesundheit/ratgeber/verdauung/die-haut-spiegel-des-darms_id_5700064.html (aufgerufen am 09.11.20)
  17. Fanta, D.: „Akne: klinische und experimentelle Grundlagen zur Hormontherapie“ Springer (2013)
  18. Fanta, D.: „Akne: klinische und experimentelle Grundlagen zur Hormontherapie“ Springer (2013)
  19. Zouboulis CC, Chen WC, et al.: „Sexual hormones in human skin.“ Horm Metab Res. 2007 Feb;39(2):85-95.
  20. S1 Leitlinie „psychosomatische Dermatologie (Psychodermatologie)“ der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (Stand: 05/2018)
  21. Sonnenmoser, M.: „Hautkrankheiten: Wechselwirkung zwischen Haut und Psyche“ Deutsches Ärzteblatt, PP, Heft 11, S. 501-502, November 2002
  22. https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2018/daz-35-2018/unreine-haut-ade (aufgerufen am 04.01.21)
  23. https://www.codecheck.info/news/Achtung-Diese-komedogenen-Stoffe-koennen-Deine-Poren-verstopfen-331324 (aufgerufen am 04.01.2021)
  24. Mills OH, Porte M, et al.: „Enhancement of comedogenic substances by ultraviolet radiation.“ Br J Dermatol. 1978; 98: 145-50.
  25. S2k-Leitlinie „Behandlung der Akne“ der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (Stand: 10/2011)
  26. Szántó M, Dózsa A, et al.: „Targeting the gut-skin axis-Probiotics as new tools for skin disorder management?“ Exp Dermatol. 2019 Nov;28(11):1210-1218.
  27. Fabbrocini G, Bertona M, et al.: „Supplementation with Lactobacillus rhamnosus SP1 normalises skin expression of genes implicated in insulin signalling and improves adult acne.“ Benef Microbes. (2016) Nov 30;7(5):625-630.
  28. Kucharska A, Szmurło A: „Significance of diet in treated and untreated acne vulgaris.“ Postepy Dermatol Alergol. 2016 Apr;33(2):81-6.
  29. https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/aknetherapie100.pdf (aufgerufen am 21.01.2021)
Was unterscheidet Pickel, Akne und unreine Haut?

Steffanie Kaiser

Seit 2019 unterstütze ich nicht nur die Redaktion der bio-apo, sondern halte im Rahmen meiner Tätigkeit unter anderem Vorträge über naturheilkundliche Themen.