Manuka Honig

Manuka Honig wird in Neuseeland von Honigbienen aus dem Nektar der Südseemyrte produziert. Der Honig wird in medizinischen Produkten eingesetzt und verfügt über eine antibakterielle und leicht entzündungshemmende Wirkung. Doch erst im Jahr 1839 kamen Bienenstöcke durch zwei englische Missionare nach Neuseeland. Es wird behauptet, neuseeländische Farmer hätten Manuka Honig schon in den 1930er Jahren an ihre Rinder verfüttert, da sie davon ausgingen, der Honig mache die Tiere robuster. Heute wird Manuka Honig von Bienen der Art Apis mellifera ligustica gesammelt und weltweit als gesundheitsförderndes Naturprodukt verkauft.1
Die Herkunft der Manuka Pflanze
Bienen in Neuseeland produzieren Manuka-Honig aus der Südseemyrte (Leptospermum scoparium). Die Maori, die Ureinwohner Neuseelands, bezeichnen die Pflanze in ihrer Sprache als Manuka. Der Strauch gehört zur Familie der Myrtengewächse und wird bis zu vier Meter hoch. Neben Neuseeland wächst die Südseemyrte auch in Südostaustralien. Die Pflanze ist sehr robust und kann auf nährstoffarmen Böden gedeihen, benötigt aber ausreichend Feuchtigkeit. Erstmalige Aufmerksamkeit erhielt die Südseemyrte durch den Botaniker Joseph Banks, ein Mitglied von James Cooks Expedition der Weltumsegelung. Banks stellte fest, dass die Südseemyrte von den Maori als Heilpflanze genutzt wurde. Die Ureinwohner stellten daraus einen Sud her und nutzten verschiedene Pflanzenteile bei Magen-Darm-Beschwerden und als Wundauflagen2.
Die Inhaltsstoffe des Manuka Honigs
Manuka Honig enthält circa 100 verschiedene Stoffe, die ihn in seiner Zusammensetzung so bedeutend machen. Dazu gehört das Enzym Glucose-Oxidase, das auch in anderen Honigen vorkommt. Es wird von den Bienen hinzugefügt und führt in einer Oxidationsreaktion zur Bildung von Gluconsäure und Wasserstoffperoxid3. Das schützt den Honig vor Pilzen und anderen Keimen. Weiterhin enthält Manuka Honig Wasser, Zucker, Säuren und Vitamine. Darunter sind Bernsteinsäure, Milchsäure, Gluconsäure, Buttersäure, Apfelsäure und Zitronensäure sowie Phosphorsäure, Phenolcarbonsäuren und Salzsäure zu finden. Zudem enthält Manuka Honig die Vitamine B1, B2, B6 sowie Nikotinsäureamid und Biotin. Des Weiteren zählen sekundäre Pflanzenstoffe (Flavonoide) sowie Magnesium, Kalium und Calcium zu den Inhaltsstoffen. 4
MGO – das antibakterielle Zuckerabbauprodukt
Das Besondere an Manuka Honig ist Methylglyoxal, ein Zuckerabbauprodukt, das als antibakterieller Wirkstoff identifiziert wurde. Der Erste, dem die ungewöhnliche Eigenschaft von Manuka Honig auffiel, war Professor Peter Molan von der Waikato Universität in Neuseeland. Bereits Mitte der 1980er Jahre begann er damit, Manuka Honig an einer Reihe verschiedener Bakterienarten zu testen 5. Dass viele Honigsorten Wasserstoffperoxid produzieren, wenn die von der Honigbiene hinzugefügte Glucoseoxidase mit Glucose und Wasser reagiert, war bereits bekannt. In Manuka Honig ist die Wasserstoffperoxidreaktion jedoch recht gering. Dennoch zeigte sich eine Aktivität gegenüber Bakterien und zwei Forscher fanden unabhängig voneinander heraus, dass es sich bei der aktiven Substanz um Methylglyoxal (MGO) handelt6,7. Methylglyoxal wird aus Dihydroxyaceton (DHA) gebildet. Die Umwandlung erfolgt im Bienenstock bei der Trocknung des Honigs in den Waben. Nur im Manuka Honig, der von der Südseemyrte stammt, ist Methylglyoxal in größeren Mengen enthalten8.
Worin liegt der Unterschied zwischen MGO und UMF?
Der Methylglyoxal-Wert (MGO-Wert) in Milligramm pro Kilogramm- im Manuka-Honig der höchste aller Honigsorten – wurde schnell zu einem Maß für die Qualität des Honigs. Die neuseeländische Prüfstelle IANZ vergibt Zertifikate an die Hersteller, wenn ein Exportinteresse besteht. Da es sogar zu kriminellen Handlungen im Geschäft mit dem wertvollen Honig kam, hat das neuseeländische Ministry of Primary Industries Richtlinien zur Sicherstellung der Qualität ausgearbeitet, um Fälschungen und Missbrauch vorzubeugen. Dabei müssen nun vier chemische Verbindungen im Honig vorhanden sein sowie ein DNA-Marker, der spezifisch ist für Manuka-Pollen9. Im Allgemeinen hat sich die Angabe des MGO-Wertes eingebürgert. Der Wert gibt an, wie hoch die Menge an Methylglyoxal im Honig ist. Es gibt aber auch noch den UMF-Wert. Der „Unique Manuka Factor“ bezieht sich bei seiner Angabe der antibakteriellen Wirkung auf den Referenzwert einer phenolischen Lösung. Nur Mitglieder im Verband der Unique Manuka Factor Honey Association (UMFHA) dürfen diese Kennzeichnung nutzen. Es gibt sogar Rechner zur Umrechnung der beiden Werte10.
Unique Manuka Factor UMF | Methylglyoxal (MGO) mg/kg |
5+ | 83 |
10+ | 263 |
12+ | 356 |
15+ | 514 |
18+ | 696 |
20+ | 829 |
Tabelle 1: Umrechnung des UMF in MGO-Werte
MGO Dosierung – Welcher MGO Gehalt ist geeignet?
Der antibakterielle Effekt von Manuka Honig steigt mit dem Anteil an Methylglyoxal 11. Eine medizinisch sinnvolle Konzentration von Methylglyoxal beginnt bei einem MGO-Wert von 100. Manuka Honig mit einem MGO-Wert von 250 wird meist bei Erkältungen eingesetzt. Als medizinisch wirksam erweist sich Manuka Honig ab einem MGO-Wert von 400. Es gibt noch stärkere Honige mit MGO-Werten von 500 bis 800. Es bleibt jedoch noch unklar, welcher MGO-Wert wie wirkt 12. Die Anwendungsbereiche richten sich vor allem nach Erfahrungen von Therapeuten und Verbrauchern.
Wann wird Manuka Honig angewendet?
Manuka-Honig kann wie normaler Honig jederzeit angewendet werden. Es gibt jedoch spezielle medizinische Manuka-Produkte, die bei verschiedenen Symptomen angewendet werden. Die Anwendungsgebiete stützen sich dabei größtenteils auf Erfahrungen von Ärzten und Therapeuten. Hauterkrankungen wie Akne und Psoriasis lassen sich ebenso behandeln wie Schürfwunden und leichte Verbrennungen. Bei bakteriellen Erkrankungen und Pilzinfektionen ist Manuka Honig ebenfalls eine gute Wahl. Sprechen Sie die Behandlung in diesem Fall aber unbedingt mit Ihrem Arzt ab. Je nach Stärke der Infektion reichen Manuka Produkte alleine nicht aus. Ebenso verhält es sich bei Magen-Darm-Beschwerden. Bei Erkältungen ist Manuka Honig auch ein gutes Mittel, um die Symptome zu lindern 13,14.
Manuka Honig bei Hautproblemen
Manuka Honig wird vor allem als Salbe oder Creme bei Hautproblemen eingesetzt. Bei Pickeln und Akne, Schuppenflechte, Neurodermitis, Ekzemen und Pilzinfektionen kann eine Salbe wohltuend wirken, die trockene Haut kann sich regenerieren und heilen. Viele Phytotherapeuten und auch Ärzte und Tierärzte haben immer wieder gute Erfahrungen mit Manuka-Produkten zur Hautpflege gemacht. Jedoch sollte natürlich vor allem die Ursache der Hauterkrankung abgeklärt und behandelt werden.
Manuka Honig bei äußerlichen Wunden
Bei Hautverletzungen, Wunden und leichten Verbrennungen lässt sich Manuka Honig ebenfalls einsetzen, um die Wundheilung zu fördern und Keime zu reduzieren. Zur Behandlung von Wunden teilen viele Verbraucher ihre Erfahrungen im Internet mit. Die Stimmen sind überwiegend positiv. Heilen Wunden nicht zeitnah oder handelt es sich um Verbrennungen größeren Ausmaßes, sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden. Dart et al. weisen auf derzeitige Untersuchungen an Pferden hin, bei denen schlecht heilende Wunden an den Beinen mit Manuka Honig behandelt wurden15. Das deckt sich mit den Erfahrungen vieler Tierärzte, die bei ihren Patienten gerne veterinärmedizinische Salben zur Behandlung von Bissverletzungen und OP-Nähten einsetzen. Für die Tierbesitzer sind Salben meist aus Erfahrung durch die eigene Anwendung bekannt und auch bei Tieren leicht handzuhaben und damit sehr beliebt.
Manuka Honig bei Zahnproblemen
Manuka Honig wird auch als Mundspüllösung angeboten und soll aufgrund des keimhemmenden Effekts vor Karies und Paradontose schützen. Singhal et al. haben zwar in einer randomisierten kontrollierten Feldstudie einen Effekt gefunden, jedoch war im Vergleich zwischen normalem Honig, Manuka Honig und Chlorhexidin letzteres immer noch am effektivsten bei der Vorbeugung von Zahnproblemen16.
Manuka Honig bei innerlichen Entzündungen
Was dem Manuka Honig lange nur in der Alternativmedizin nachgesagt wurde, wird jetzt nach und nach durch Belege aus der wissenschaftlichen Forschung gestützt: Manuka Honig erwies sich als entzündungshemmend in einer Studie von Almasaudi et al. an Ratten. Es zeigte sich, dass Manuka Honig einen positiven Effekt auf Magengeschwüre hatte17. Tsang et al. stellen in ihrem Review zur „anti-inflammatorischen und antibakteriellen Wirkung von nanokristallinem Silber und Manuka-Honig auf die molekulare Veränderung bei einem Diabetikerfuß“ fest, dass es bisher keine klinischen Studien mit Menschen gibt, die einen entzündungshemmenden Effekt von Manuka Honig belegen, es aber gerade in Bezug auf die klinische Praxis wünschenswert wäre, wenn sich das zeitnah ändert18.
Manuka Honig zur Stärkung des Immunsystems
Manuka-Honig stimuliert die Produktion gewisser Faktoren in den Monozyten des Immunsystems. Tonks et al. fanden heraus, dass Manuka-Honig im Vergleich zu zwei anderen Honigsorten und Zuckersirup die Freisetzung der inflammatorischen Zytokine TNF-alpha, IL-1beta und IL-6 anregt. Monozyten spielen eine wichtige Rolle bei der Wundheilung und Gewebereparatur 19. Dart et al. geben in ihrem Review Hinweise auf die immunmodulatorische Wirkung von Manuka Honig auf Rezeptoren gewisser Abwehrzellen. Diese regen dann die Produktion von Botenstoffen an. Das wiederum setzt die Reparatur von Gewebe in Gang und fördert die Regeneration 20.
Wie wird Manuka als Heilpflanze angewendet?
Manuka Honig ist mittlerweile in vielfältigen Anwendungsformen erhältlich. Es gibt Manuka-Salben, Lutschbonbons in Kombination mit Propolis oder Fruchtextrakten, Sirup sowie Nahrungsergänzungsmittel in Tablettenform mit Manuka-Honig als Inhaltsstoff. Der Honig ist natürlich auch in purer Form erhältlich oder als Teemischgetränk mit Grüntee. Manukaöl und Manuka-Lippenpflege runden die breite Produktpalette ab. Salben können nicht nur die Wundheilung unterstützen, sondern auch bei Akne, Pickeln und Psoriasis eingesetzt werden und die Haut sanft pflegen. Bonbons, Lutschtabletten oder Getränke mit Manuka-Honig sollen das Immunsystem unterstützen und bei Erkältungen helfen. Manuka-Honig gibt es auch als Mundspülung. Dort soll er kariesbildende Keime hemmen 21, 22.
Manuka Honig in Kombination mit Propolis
Manuka Honig wird in diversen Nahrungsergänzungsmitteln auch in Kombination mit Propolis, Heilpflanzen, Fruchtextrakten oder Vitaminen angeboten. Dadurch erhofft man sich eine umfangreichere Wirkung und einen weitreichenden Effekt auf das Immunsystem. Auch Propolis ist ein vielversprechendes Bienenprodukt mit einem antibakteriellen Effekt23. Daher stehen die Chancen gut, dass dieser in Kombination mit Manuka Honig verstärkt wird. Bisher gibt es jedoch keine näheren Untersuchungen zu einer Kombination von Manuka Honig mit anderen Naturprodukten.
Manuka Honig in Kombination mit Antibiotika
In Anbetracht der zunehmenden Resistenzen gegen herkömmliche Antibiotika stellt sich natürlich die Frage, wie in Zukunft bei der Bekämpfung problematischer Keime vorzugehen ist. Hierbei hat sich herausgestellt, dass beim Einsatz von Manuka-Honig in Kombination mit Antibiotika auch additive oder synergistische Effekte zu beobachten sind. Die minimale inhibitorische Konzentration der Antibiotika, also der Punkt, ab dem das Bakterienwachstum gehemmt wird, kann durch Manuka-Honig gesenkt werden24. Ähnliches konnten Hayes et al. in einer Studie mit Staphylokokken zeigen25. Vor allem multiresistente Staphylococcus aureus Keime sind schwer zu bekämpfen und gehören zu den gefährlichsten Erregern. In der noch recht neuen Studie zeigte der Keim eine erhöhte Empfindlichkeit gegenüber dem Antibiotikum Linezolid, wenn dieses mit Manuka Honig kombiniert wurde. Die aus dem Honig isolierte aktive Substanz, das Methylglyoxal, zeigte den gleichen Effekt: Es kann als Adjuvants wirken und führt zur Anhäufung des Antibiotikums in der Zelle.
Das klingt vielversprechend. Die oft genannten positiven Effekte auf die Darmflora konnten jedoch nicht bestätigt werden26. Es bleibt also nur zu sagen: Auch dieses Naturprodukt ist kein Wundermittel, jedoch hat es einige erstaunliche Eigenschaften. Diese werden hoffentlich in Zukunft noch genauer erforscht, denn wenn sich Naturmedizin und Wissenschaft treffen, können verschiedene Erkrankungen auf innovative und gezielte Art und Weise behandelt werden.
Die Wirkweise des Manuka Honigs
Das im Manuka Honig enthaltene Methylglyoxal hat vielfältige Wirkungen. Es wurden sowohl antibakterielle Effekte, entzündungshemmende Eigenschaften als auch immunmodulatorische Wirkweisen beschrieben. Professor Dr. Thomas Henle von der Technischen Universität Dresden stellt zwei Thesen zur möglichen Wirkweise von Methylglyoxal auf. Die Substanz könnte die Zellwand der Bakterien zerstören durch eine Reaktion mit bestimmten Proteinen oder den Energiestoffwechsel der Bakterien lahmlegen27. Wie genau der Wirkmechanismus letztlich vonstatten geht, ist noch unklar.
Antibakterieller Effekt von Manuka Honig
Hier wird es besonders interessant, denn es gibt einige deutliche Belege für einen antibakteriellen Effekt von Manuka Honig. Dabei wurde in vitro vor allem die Wirkung auf Bakterien getestet, die auf der Haut, in Wunden und auf Schleimhäuten vorkommen28. Eine Pilotstudie von English et al. zeigte eine signifikante Reduktion von Plaque und blutenden Stellen des Zahnfleisches bei Probanden, die drei Mal täglich eine Art Manuka-Kaugummi kauten29. Im Review von Carter et al. wird eine umfangreiche Tabelle aufgelistet, die darstellt, gegen welche Bakterienarten sich Manuka Honig schon als wirksam erwiesen hat. So stellte sich beispielsweise schon 1997 heraus, dass Manuka Honig das Wachstum von Bakterien inhibiert, die bei Kühen an einer Mastitis beteiligt sind30. Hinweise auf eine durch Manuka Honig veränderte Genregulation bei Bakterien wurden 2009 von Packer et al. gefunden. Betroffen waren vor allem die an Stressantworten und an der Proteinsynthese der Zellen beteiligten Gene31. Interessant ist auch das Ergebnis einer Studie von Hammond et al., die den Effekt von Manuka Honig auf das Bakterium Clostridium difficile untersuchte. Dabei handelt es sich um ein normales Darmbakterium, das aber gleichzeitig auch ein gefährlicher Krankenhauskeim sein kann. Werden bei der Behandlung einer Erkrankung Antibiotika eingesetzt, bringt das oft die Darmflora aus dem Gleichgewicht. Das macht sich Clostridium difficile zunutze und vermehrt sich rasend schnell. Manuka Honig kann dieses Wachstum ausbremsen, wie es von Hammond und seinen Kollegen zumindest im Labor gezeigt wurde32. Nachweise dieser Art finden sich für enorm viele Pathogene. Der Großteil der Studien wurde in vitro oder an Pferden oder Kühen durchgeführt. Dabei kamen therapeutische Manuka Produkte zum Einsatz.
Schutz vor oxidativen Schäden durch Manuka Honig
Oxidativer Stress durch freie Radikale schädigt Zellen und ist damit Mitverursacher von Krankheiten. In diesem Zusammenhang wurde von einigen Wissenschaftlern untersucht, inwiefern sich Manuka Honig als Zellschutz erweisen kann. Jubri et al. zeigten, dass die Gabe von Manuka Honig oxidativen Stress bei Ratten reduziert. Der Effekt wurde stärker mit steigendem Phenolgehalt des Honigs33. Zu ähnlichen Ergebnissen kommen auch einige andere Studien, jedoch ist der Zusammenhang oft nicht ganz klar oder das Ergebnis ist nicht eindeutig.
Nebenwirkungen und Risiken des Manuka Honigs
Wie bei allen Naturprodukten stellt sich auch bei Manuka Honig die Frage, ob nicht auch potentiell toxische Substanzen enthalten sind und wie diese sich auswirken. Für Menschen ist der Verzehr von Manuka-Honig mit einem UMF 20+ jedenfalls unbedenklich. Das wurde von Wallace et al. untersucht 34. Das heißt jedoch nicht, dass es unschädlich ist und bedenkenlos in allen Fällen verwendet werden kann. Aron et al. stellten in einem Experiment mit einer 50%-igen Manuka-Lösung eine ototoxische, das heißt ohrenschädigende Wirkung fest35. Laut Price et al. und Berlanga et al. bildet Methylglyoxal mit Lipoproteinen, DNA und Proteinen Adddukte, sogenannte advanced glycation end-products (AGEs)36, 37. Diese halten Gefäßverletzungen und neuronale Verletzungen von der Heilung ab. Daher ist von einer erhöhten Zufuhr von Methylglyoxal durch Manuka Honig bei Diabetespatienten mit chronischen Wunden abzuraten. Ohnehin stellt der hohe Zuckergehalt von Honig für diese Personengruppe ein Problem dar. Generell ist bei reinen Naturprodukten wie Manuka Honig natürlich immer Vorsicht geboten. Bei Anzeichen allergischer Reaktionen, Durchfall nach der Einnahme oder anderen plötzlich auftretenden Beschwerden sollte daher auf eine weitere Einnahme verzichtet und gegebenenfalls ein Arzt aufgesucht werden.
Wie wird Manuka Honig hergestellt?
Es ist weithin bekannt, wie wertvoll und wichtig die Bestäubung unserer Nahrungspflanzen durch Bienen und andere Insekten ist. In vielen Regionen der Erde muss bereits mühsam von Hand bestäubt werden aufgrund zurückgehender Insektenzahlen. Grund dafür ist der Einsatz von Pestiziden und anderen Umweltgiften in der Landwirtschaft. Rückstände dieser Substanzen finden sich zunehmend auch in Honig und anderen Naturprodukten. Für einen medizinisch eingesetzten Honig wie Manuka ist das ein Ausschlusskriterium. Manuka Honig wird auf die gleiche Weise geerntet wie andere Honigsorten. Die gefüllten Waben werden dem Bienenstock, auch Beute genannt, entnommen. In einer Honigschleuder wird der Honig aus den Waben entfernt und in einem Behälter gesammelt. Dabei achtet ein gewissenhafter Imker darauf, den Bienen stets genug Honig als Nahrungsvorrat zu hinterlassen, denn die Tiere sammeln den Honig bekanntlich nicht für den Menschen, sondern zum eigenen Überleben im Winter. Mithilfe eines Siebs werden Wachsreste und Pollenklümpchen herausgefiltert. Ein guter Honig zeichnet sich dadurch aus, dass er nach dem Herausschleudern aus den Waben keiner weiteren Behandlung unterzogen wird. Eine Wärmebehandlung würde die wertvollen Inhaltsstoffe des Honigs zerstören. Dennoch sind auf diese Weise behandelte Produkte auf dem Markt zu finden 38.
Wie viel kostet Manuka Honig?
Manuka Honig wird im Vergleich zu anderen Honigsorten in einer recht hohen Preisklasse angeboten. Hier gibt es Qualitätsunterschiede. Wichtig ist der Hinweis auf den MGO oder UMF Gehalt. Dieser weist den Manuka Honig als geprüft und vertrauenswürdig aus. Am besten ist es auch bei diesem Naturprodukt, auf Bio-Ware zurückzugreifen. Konventionelle Produkte enthalten oft höhere Mengen an Schadstoffen wie Pestizidrückstände. Die Preise für Manuka Honig bewegen sich im Bereich von neun Euro für hundert Gramm mit einem MGO-Wert von 100 bis hin zu dreißig Euro für hundert Gramm Honig mit einem MGO-Wert von 550.
Wo kann ich Manuka Honig kaufen?
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Wenn Sie sich unsicher sind bei der Auswahl eines geeigneten Manuka Honigs, lassen Sie sich am besten in Ihrer Apotheke beraten. Dort erhalten Sie gesicherte Qualität und weitere Informationen zu den möglichen Anwendungsbereichen.
Worauf muss ich beim Kauf von Manuka Honig achten?
Beim Kauf von Manuka-Honig sollte man einige Hinweise beachten. Da das Produkt nicht gerade günstig ist, möchte man natürlich nicht enttäuscht werden, was Qualität und medizinischen Nutzen angeht. Der Dresdner Lebensmittelchemiker Thomas Henle warnt vor Betrug mit unechtem Manuka-Honig. Angaben wie ‘active plus‘ oder ‚active 10‘ sagen nichts aus und seien einfach nur teuer. Er verweist daher auf Manuka-Produkte mit einem klaren Prüfsiegel, die den MGO- oder UMF-Wert direkt angeben 39.
Wie sollte ich Manuka Honig aufbewahren?
Wie die meisten lagerfähigen Naturprodukte sollte Manuka-Honig kühl, trocken und dunkel aufbewahrt werden, jedoch nicht im Kühlschrank, da er Wasser anzieht. Am besten geschützt ist der Honig in einem braunen Glas mit einem dichten Verschluss. Beachten Sie das Haltbarkeitsdatum. Meist ist für die Haltbarkeit von Manuka-Honig ohnehin ein sehr langer Zeitraum angegeben.
Ist Manuka Honig zur Anwendung bei Tieren geeignet?
Mittlerweile gibt es viele Manuka-Produkte, die speziell für Tiere entwickelt wurden, um etwa Biss- oder Schürfwunden zu behandeln. Dabei steht den Patientenbesitzern eine Reihe von Salben oder Sprays zur Verfügung, die in den meisten Fällen leicht anzuwenden sind. Die Kombination mit Heilpflanzenextrakten oder ätherischen Ölen sorgt für einen bitteren Geschmack. Damit ist sichergestellt, dass das Tier die Salbe nicht ableckt.
Häufige Fragen zum Manuka Honig
Wie schmeckt Manuka Honig?
Der Geschmack von Manuka-Honig wird oft als herb und teilweise scharf beschrieben.
Worin liegt der Unterschied zwischen Manuka Honig und normalem Honig?
Der Unterschied zwischen Manuka Honig und anderen Honigsorten beruht vor allem auf Methylglyoxal, der Substanz, die für die antibakterielle Wirkung im Manuka Honig verantwortlich ist.40.
Hilft Manuka Honig beim Abnehmen?
Es gibt keine Hinweise darauf, dass Manuka Honig beim Abnehmen hilft. Natürlich ist es von Vorteil, raffinierten Zucker durch Honig zu ersetzen, da Honig zusätzlich noch Mineralstoffe und Vitamine enthält. Ein hoher Zuckerkonsum ist jedoch generell ein Problem und erfordert viel Bewegung, um die Kalorien wieder zu verbrennen.
Ist Manuka Honig für Kinder geeignet?
Kleine Kinder sollten bis zu einem Alter von etwa einem Jahr generell keinen Manuka Honig zu sich nehmen. Wie bei vielen Naturprodukten ist auch hier davon abzuraten. Das Bakterium Clostridium botulinum kann sich in geringen Mengen im Honig befinden. Diese Bakterien produzieren Botulinumtoxine, die den Botulismus auslösen können. Die Erkrankung ist eher als Fleisch- oder Wurstvergiftung bekannt. Das Verdauungsystem eines Erwachsenen ist bereits voll ausgebildet und widerstandsfähig gegenüber kleinen Mengen dieser Bakterien 41.
Wissenschaftliche Quellen
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- http://www.chemieunterricht.de/dc2/kh/kh-honig.htm
- https://www.expertentesten.de/inhaltsstoffe-des-manuka-honigs-und-ihre-bedeutung/
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- https://www.experto.de/gesundheit/manuka-honig-was-unterscheidet-ihn-von-anderem-honig.html
- http://www.imkerpate.de/honig-kleinkinder/