Durchfall

Wie kommt Durchfall zustande und was kann man gegen ihn tun?

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Was nicht nur sehr unschön klingt, fühlt sich auch äußerst unangenehm an. Erst grummelt und rumort es im Bauch und kurz darauf flüchtet man bereits auf die Toilette.

Durchfall, medizinisch Diarrhoe oder Diarrhö, beschreibt die vermehrte, zum Teil heftige Entleerung von dünnem, breiigen bis flüssigen Stuhl. Dauert dieser Zustand über längere Zeiträume hinweg an, kann das die Gesundheit erheblich beeinträchtigen und den Körper durch den vermehrten Flüssigkeitsverlust schwächen.

Jeder Mensch leidet von Zeit zu Zeit unter Durchfall und oftmals ist er zum Glück  vollkommen harmlos und nur von kurzer Dauer. In diesen Fällen können bereits ein paar einfache Maßnahmen Abhilfe schaffen. Mehr dazu lesen Sie hier in unserem Beitrag.

Wann spricht man von Durchfall?

Aus medizinischer Sicht spricht man von Durchfall, wenn mindestens eines der folgenden Kriterien zutrifft:

  • Mehr als drei Mal ungeformter Stuhl innerhalb von 24 Stunden
  • Erhöhter Wassergehalt (mehr als 75 %) im Stuhl, sodass die Konsistenz breiig bis dünnflüssig ist
  • Ein erhöhtes Stuhlvolumen bzw. -gewicht (Stuhlmenge)

Begleitend können verschiedene weitere Symptome wie Krämpfe und / oder Übelkeit auftreten.

Wann spricht man von chronischem, wann von akutem Durchfall?

Durchfall wird als akut bezeichnet, wenn er bis zu maximal 14 Tage andauert. Hält Durchfall länger an, handelt es sich um chronische Verlaufsformen, die meist durch Darmerkrankungen oder Nahrungsmittelunverträglichkeiten ausgelöst werden.

Welche Ursachen kann Durchfall haben?

Die Ursachen für Durchfall sind vielfältig. Je nachdem welche Symptome begleitend auftreten und wie sich der Verlauf der Beschwerden darstellt, kann das ein Hinweis auf den Auslöser geben.

Während es sich bei akutem Durchfall meist um eine Infektion mit Viren oder Bakterien handelt, können chronische Durchfälle auf Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder Erkrankungen wie Colitis ulcerosa, Morbus Crohn oder das Reizdarmsyndrom hinweisen.

Weitere Ursachen für Durchfall sind außerdem:

  • Stress, Anspannung und emotionale Belastungen
  • Reizdarmsyndrom
  • übermäßiger Verzehr von darmanregenden Lebensmitteln (getrocknete Pflaumen, Kaffee)
  • übermäßiger Verzehr von künstlichen Süßungsmitteln
  • Autoimmunerkrankungen
  • Lebensmittelallergien
  • Nebenwirkungen von Medikamenten
  • Hormonelle Störungen

Infektionen und Lebensmittelvergiftung als Auslöser von Durchfall

Häufige Ursache für Durchfall sind infektiöse Erreger wie beispielsweise:

  • Viren (z.B. Noroviren, Rotaviren, Adenoviren)
  • Bakterien (Campylobacter, Salmonellen, Cholera, Listerien, Escherichia coli, Clostridien)
  • sowie gelegentlich Pilze und Parasiten

Sie können unter anderem durch verunreinigtes Trinkwasser oder auch Lebensmittel in den Verdauungstrakt gelangen. Auf diese Weise kann es zu Lebensmittelvergiftungen kommen.

Auch Reisedurchfall tritt meist durch Bakterien oder Viren auf, wobei die Erreger je nach Urlaubsland variieren können.

Ist eine Darmschleimhautentzündung Auslöser des Durchfalls?

Bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa kann Durchfall als Symptom auftreten. Gerade wenn Durchfall über längere Zeiträume hinweg  anhaltend oder immer wieder auftritt, kann das ein Hinweis darauf sein, dass eine Entzündung der Darmschleimhaut vorliegt.

Kann ein Sonnenstich hinter dem Durchfall stecken?

Hält man sich im Sommer zu lange ungeschützt in der prallen Sonne auf, kann es schnell zu einem Sonnenstich kommen. Typische Symptome dafür sind Übelkeit und Erbrechen, Kopfschmerzen und Schwindel. Begleitend kann es dabei auch zu Durchfall kommen, da sich der körperliche Stress natürlich auch auf die Verdauung auswirken kann. Allerdings zählt ein Sonnenstich nicht zu den klassischen Ursachen von Durchfall.

Kann fettiges Essen Durchfall auslösen?

Nicht selten liegt der Grund für Verdauungsprobleme im Essen. Nehmen wir zu viel fettiges, schweres Essen zu uns – und schlingen wir es dazu noch zu schnell hinunter, werden unsere Verdauungsorgane überlastet und es kann zu Durchfall und anderen Magen-Darm-Beschwerden kommen.

Durchfall nach dem Verzehr von Alkohol

Auch ein erhöhter Alkoholkonsum kann die Verdauung belasten und unter Umständen zu Durchfall führen. Gerader dauerhafter Alkoholkonsum kann sich schädlich auf die Magen- und Darmschleimhaut auswirken sowie auf Leber und Bauchspeicheldrüse. In der Folge kann es dann unter anderem zu Durchfall kommen.

Durchfall durch Medikamente: Kann die Einnahme von Antibiotika Durchfall hervorrufen?

Als Nebenwirkungen von Antibiotika und starken Medikamenten, die beispielsweise im Rahmen einer Chemotherapie verabreicht werden, sind auftretende Durchfälle keine Seltenheit. Nach einer Antibiotika-Therapie können sich durch die geschwächte Darmflora unter Umständen schädliche Keime und Erreger vermehrt ausbreiten, wodurch es oftmals zu Durchfällen kommen kann.

In diesem Zusammenhang spricht man auch von „Antibiotika-assoziierte Diarrhö“ („AAD“).

Durchfall-Symptome: Wie macht sich der Durchfall bemerkbar?

Durchfall tritt häufig in Begleitung verschiedener weiterer Symptome auf. Neben Übelkeit, Appetitlosigkeit, Abgeschlagenheit und Kreislaufproblemen kann in heftigen Fällen auch Fieber auftreten.

Wie äußern sich chronischer und akuter Durchfall?

Chronischer und akuter Durchfall äußern sich zunächst von ihrer Verlaufsform her beide sehr ähnlich bis gleich. Die Unterscheidung erfolgt hauptsächlich über die Dauer der Beschwerden.

Akuter Durchfall setzt meist plötzlich ein und bessert sich bereits nach wenigen Tagen. Unkomplizierte Fälle verlaufen recht harmlos und der Körper reguliert sich selbst, sodass ein Arztbesuch nicht unbedingt notwendig ist.

Bei chronischem Durchfall, der über mehrere Wochen hinweg anhält, stehen im Gegensatz zum Flüssigkeitsverlust eher die Verluste von Nährstoffen, wie Vitaminen und Spurenelementen im Vordergrund, da deren Aufnahme mehrheitlich über den Darm erfolgt. So kann es bei länger anhaltendem Durchfall durchaus zu einer gestörten Aufnahme und dadurch zu einem Mangel an Nährstoffen kommen.

Bauchschmerzen und Magenkrämpfe in Verbindung mit Durchfall

Bauchschmerzen und / oder Magenkrämpfe sind typische Begleitsymptome, die in Verbindung mit Durchfall auftreten. Häufig tritt diese Kombination bei viralen oder bakteriellen Infektionen auf. Sie kann aber auch durch das sogenannte Reizdarmsyndrom oder Lebensmittelunverträglichkeiten hervorgerufen werden.

Können Blähungen ein Anzeichen für Durchfall sein?

Als weiteres Begleitsymptom können bei Durchfall auch Blähungen auftreten. Meist liegt das Auftreten der Symptome zeitlich recht nah beieinander. Viele Betroffene fühlen sich bereits kurz vor Eintreten des Durchfalls unwohl, begleitet von Blähungen und dem Gefühl des Aufgebläht seins. Blähungen in Kombination mit Durchfall kommen eher bei Unverträglichkeiten vor oder wenn man etwas Falsches gegessen hat.

Durchfall und Übelkeit: Ist eine Magen-Darm-Grippe schuld?

Häufig treten Übelkeit und Durchfall bei einer Magen-Darm-Grippe auf, dennoch ist sie nicht der einzige Auslöser für diese Kombination der Symptome. Auch bei Lebensmittelunverträglichkeiten oder -vergiftungen kann Übelkeit hervorgerufen werden.

Können Durchfall und Erbrechen gemeinsam auftreten?

Erbrechen kann ebenfalls in Verbindung mit Durchfall auftreten. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von Brechdurchfall. Er kann zum Beispiel Symptom einer Magen-Darm-Grippe sein oder auch von Lebensmittelunverträglichkeiten oder Lebensmittelvergiftungen ausgelöst werden.

Welche Arten von Durchfall gibt es?

Genau genommen ist Durchfall keine Erkrankung, sondern ein Symptom, das durch vielfältige Ursachen und Erkrankungen hervorgerufen werden kann. Bei Durchfall herrscht ein Ungleichgewicht zwischen Sekretion (Absonderung) und Resorption (Aufnahme) im Darm.1 Das heißt dem Stuhl wird im Verdauungstrakt nicht genug Wasser entzogen, wodurch er sich nicht festigt und ungeformt bleibt.

Das kann passieren, wenn der Verdauungsbrei:

  • zu schnell durch den Verdauungstrakt gelangt.
  • bestimmte Stoffe enthält, die den Dickdarm an der Resorption von Wasser hindern.
  • zu viel vom Darm freigesetztes Wasser enthält.

Je nachdem werden verschiedene Arten von Durchfall unterschieden.

Wässriger Durchfall 

Kann der Körper Bestandteile aus der Nahrung, eingenommene Medikamente oder auch andere Stoffe nicht richtig über die Darmschleimhaut ins Blut aufnehmen, verbleiben diese im Darm und bewirken eine vermehrte Ansammlung von Wasser im Darm. Dadurch verflüssigt sich der Verdauungsbrei stark und wird als sehr dünnflüssiger, wässriger Durchfall ausgeschieden. Man spricht in diesem Zusammenhang von osmotischem Durchfall. Dieser Effekt wird auch bei bestimmten Abführmitteln genutzt.

Diese Form des Durchfalls kann beispielsweise durch Zuckerersatzstoffe (z.B. Sorbit) oder durch eine Laktoseunverträglichkeit auftreten. Bei einer Laktoseunverträglichkeit kann durch einen Mangel des Enzyms Laktase der Milchzucker nicht abgebaut werden und verbleibt im Darm.

Bei sekretorischem Durchfall geben Dünndarm und Dickdarm vermehrt Salze und Wasser in den Stuhl ab, was ebenfalls zu wässrigem Durchfall führen kann. Ursächlich hierfür können chronisch-entzündliche Darmerkrankungen, Lebensmittelvergiftungen oder Giftstoffe sein, die durch Bakterien oder Parasiten gebildet werden.

Schleimiger Durchfall

Schleimiger Durchfall kann entstehen, wenn die Darmschleimhaut aufgrund einer Entzündung Schleim absondert. Diese Art von Durchfall kann durch Bakterien und Parasiten, sowie durch chronisch-entzündliche Darmerkrankungen oder auch Darmkrebs hervorgerufen werden.

Der Stuhl kann auch von einer schleimigen, glänzenden Schicht umgeben sein, wenn die mit der Nahrung aufgenommenen Fette nicht ausreichend vom Körper verwertet werden und in den Stuhl gelangen.

Blutiger Durchfall

Blutiger Durchfall kann ebenfalls bei einer entzündeten Darmschleimhaut auftreten. Dann sondert die Darmwand Blut ab, das mit dem Stuhl ausgeschieden wird.

Helle Blutbeimengungen im Stuhl können auch aus dem unteren Darmbereich stammen, zum Beispiel von Hämorrhoiden oder durch kleine Risse in der Darmschleimhaut (Fissuren).

Gelber Durchfall

Zu einer gelblichen Färbung des Stuhls kann es aufgrund einer erhöhten Menge von Sterkobilin komme, einem Abbauprodukt von Hämoglobin. Durch die verdünnte, wässrige Konsistenz erscheint er hell bis gelblich. Außerdem kann es durch eine Störung der Absorption, zum Beispiel bei einer Glutenunverträglichkeit zu einer Gelbfärbung kommen. Eine weitere Ursache können Infekte des Magen-Darm-Traktes oder auch Parasiten sein.

Grüner Durchfall

Durch eine Malabsorption (mangelhafte Aufnahme) von Gallensaft im Magen-Darm-Trakt kann es zu wässrig-grünlichem Durchfall kommen. Der Gallensaft wird eigentlich zur Aufspaltung von Fetten benötigt und bei Nahrungsaufnahme in den Darm geleitet. Kommt es zu einer Störung, wird der Verdauungsbrei zu schnell durch den Darm geschleust, der Gallensaft wird nicht ausreichend abgebaut und färbt den Stuhl grünlich.

Schwarzer Durchfall

Schwarzer Durchfall (auch Teerstuhl genannt) ist eine Form des osmotischen Durchfalls, der entstehen kann, wenn sich dem Stuhl während des Verdauungsprozesses Blut beimischt. Gelegentlich kann sich der Stuhl auch durch bestimmte Lebensmittel, Eisenpräparate, medizinische Kohle oder andere Medikamente dunkel bis schwärzlich färben.

Dunkles Blutbeimengungen haben ihre Ursache meistens in einer Blutung im oberen Teil des Verdauungstraktes, zum Beispiel im Magen. Kommt das Blut dort mit der Magensäure in Berührung, verfärbt es sich schwarz. Ursache hierfür können zum Beispiel Geschwüre sein.

Wer kann von Durchfall betroffen sein?

Durchfall kann grundsätzlich jeden treffen – ganz gleich, ob jung oder alt. Häufiger betroffen sind jedoch Kinder und ältere Menschen, da ihr Immunsystem meist weniger stark ist als das von Erwachsenen. Bei ihnen ist die Gefahr einer Dehydration (Austrocknung) zudem deutlich erhöht. Vor allem bei älteren Menschen kann das schnell zu Kreislaufstörungen und auch Herzrhythmusstörungen führen.

Durchfall in der Schwangerschaft

Durchfall kann während der Schwangerschaft aufgrund der körperlichen Veränderungen und der Ernährungsumstellung vermehrt auftreten. Viele Frauen ernähren sich nämlich in dieser Zeit bewusster und gesünder. Gerade in der Anfangszeit der Schwangerschaft kann es daher etwas Geduld erfordern, bis sich die Verdauung an die neuen Umstände angepasst hat.

Mit Fortschreiten der Schwangerschaft drückt die größer werdende Gebärmutter immer mehr auf den Darm und kann sich so auf das Stuhlverhalten auswirken und zu Durchfall führen. Kurz vor dem Entbindungstermin kann Durchfall durchaus auch das Einsetzten der Geburt ankündigen.

Bei starkem Durchfall, der über mehrere Tage hinweg andauert, sollte ein Arzt aufgesucht werden.

Durchfall beim Baby und Kleinkind

Babys oder Kleinkindern leiden recht häufig unter Durchfall, da ihr empfindliches Verdauungssystem sehr leicht auf verschiedene Lebensmittel und körperliche Beeinträchtigungen reagiert. Bei ihnen ist es besonders wichtig auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten, um eine Dehydration zu vermeiden. Vor allem bei Babys kann das sehr schnell der Fall sein, Kleinkinder verfügen bereits über eine etwas stärkere Konstitution. Oft tritt Durchfall im Rahmen einer Magen-Darm-Infektion auf und kann auch mit Fieber einhergehen.

Um den Darm zu schonen, sollten Kinder bei Durchfall lieber mehrere kleinere Mahlzeiten zu sich nehmen sowie viel Wasser, eventuell leicht gesüßte Tees und bei Bedarf Elektrolyt-Lösungen zu trinken bekommen. Säuglinge sollten auf jeden Fall weiterhin gestillt werden.

Bei folgenden Symptomen sollten Sie einen Kinderarzt aufsuchen:

  • starke Bauchschmerzen
  • Fieber
  • trockener Mund, wenig Urin (Anzeichen für Dehydrierung)
  • blasse Haut
  • Schläfrigkeit

Was hilft gegen Durchfall?

Durchfall, der nicht von heftigeren Symptomen begleitet wird, kann in der Regel gut selbst behandelt werden. Nicht immer sind Medikamente oder der Besuch beim Arzt notwendig.

Viele der Medikamente zur Behandlung von Durchfall sollten nur kurzzeitig eingesetzt werden. Sie hemmen die Darmbewegung, wodurch lediglich der Darm ruhig gestellt wird, nicht aber die Ursache des Durchfalls behandelt wird. Zwar wird der Wasser- und Elektrolytverlust gestoppt, doch ist die Ruhigstellung der Darmaktivität keinesfalls eine längerfristige Lösung.

Wer unter Durchfall leidet, verliert sehr viel Flüssigkeit und Elektrolyte. Deshalb sollte man in erster Linie viel trinken, um den Flüssigkeitshaushalt des Körpers wieder ins Gleichgewicht zu bringen.

Probiotika können außerdem zur Vorbeugung und unterstützend zur Behandlung von Durchfallerkrankungen eingesetzt werden. Sie helfen nützliche Bakterien im Darm anzusiedeln und so den Aufbau einer gesunden Darmflora zu fördern.

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Hausmittel gegen Durchfall: Was sollte man bei Durchfall essen?

Die richtige Wahl der Lebensmittel kann einen entscheidenden Einfluss auf den Verlauf von Durchfallerkrankungen haben. Achten Sie in jedem Fall darauf, Ihre Verdauung zu schonen und Ihren ohnehin gestressten Darm nicht unnötig zu belasten.

Deshalb sollten Sie auf diese Lebensmittel bei Durchfall besser verzichten:

  • fettige oder stark gewürzte Speisen
  • Süßigkeiten und Zucker
  • Hülsenfrüchte
  • Milchprodukte
  • Vollkornprodukte
  • Kaffee
  • Cola

Stattdessen gilt Schonkost: kleine Mahlzeiten, leichte und fettarme Speisen, wie zum Beispiel gekochtes oder gedünstetes Gemüse mit Reis oder auch gekochte Kartoffeln.

Mythos oder wirklich wirksam: Sind Salzstangen und Cola gegen Durchfall ratsam?

Cola und Salzstangen sind bei Durchfall entgegen des Mythos nicht wirklich ratsam. Der hohe Zuckergehalt von Cola sorgt eher dafür, dass die Wasserausscheidung im Darm zunimmt und der Stuhl noch weicher wird.

Salzstangen sind zwar salzhaltig, enthalten aber kein Kalium, ein für den Körper wichtiges Salz, das bei Durchfall vermehrt verloren geht. Sie liefern dem Körper also vergleichsweise wenig Elektrolyte.

Kräutertees und stilles Mineralwasser: Viel trinken ist bei Durchfall sinnvoll

Viel trinken ist bei Durchfall nicht nur sinnvoll, sondern äußerst wichtig, um einer Dehydration vorzubeugen und den Flüssigkeitsverlust auszugleichen. Es ist sozusagen das Notfallmittel Nummer eins. Gut geeignet sind stilles Mineralwasser und Kräutertees (z.B. Kamille, Fenchel, Kümmel, Salbei, Süßholzwurzel).

Wie kann ich meinen Stuhl durch die richtige Nahrung festigen?

Es gibt verschiedene Lebensmittel, die dank ihrer pflanzlichen Faserstoffe dazu beitragen können, den Stuhl ganz natürlich zu festigen. Dazu zählen zum Beispiel Haferflocken, Leinsamen und Flohsamenschalen: Die enthaltenen Schleimstoffe quellen durch das im Stuhl enthaltene Wasser auf und dicken ihn dadurch ein.

Ballaststoffreiche Ernährung bei Durchfall

Lösliche Ballaststoffe, zum Beispiel Pektine und Inulin fungieren als Quellstoffe, da sie ein hohes Wasserbindungsvermögen verfügen. Sie sind vor allem in Obst und Gemüse enthalten und dienen den Mikroorganismen im Darm als Nahrung.

Muten Sie ihrem Magen-Darm-Trakt bei Durchfall allerdings nicht zu viel zu, denn Ballaststoffe können Durchfall durchaus auch begünstigen. Vor allem unlösliche Ballaststoffe, welche die Darmtätigkeit anregen, können sich negativ auswirken (z.B. Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte).

Besonders empfindliche Menschen sollten darauf achten, dass die eingenommenen Ballaststoffe leicht verträglich sind und den Darm nicht zusätzlich belasten.

Pektinreiche Lebensmittel sind bei Durchfall die erste Wahl

Pektine sind pflanzliche Polysaccharide (Vielfachzucker), die über eine wertvolle Eigenschaft verfügen, die man sich bei Durchfall zu Nutze machen kann: Sie binden Wasser im Darm. Sie wirken als natürlicher Quellstoff und helfen den Stuhl einzudicken. Außerdem soll das Pektin wie eine Art Schutzfilm wirken, der die Darmwand vor der Anhaftung von Giftstoffen schützen soll.

Zerdrückte Banane und geriebener Apfel

Bananen und Äpfel zählen zu den pektinreichen Lebensmitteln. Äpfel sollten mit der Schale (da sie besonders reich an Pektin ist) gerieben werden und dann löffelweise verzehrt werden.

Bananen sind neben Pektin reich an Kalium – ein Mineral, das der Körper bei Durchfall durch den Flüssigkeits- und Elektrolytverlust vermehrt benötigt. Bei Durchfall hat es sich bewährt die Banane mit einer Gabel zu zerdrücken oder zu pürieren.

Moro’sche Möhrensuppe

Die sogenannte Moro`sche Möhrensuppe ist eine Suppe, die ausschließlich aus Karotten, Wasser und Salz zubereitet wird. Sie ist nach dem österreichischen Kinderarzt Ernst Moro benannt, dem es mithilfe der Suppe Anfang des 20. Jahrhunderts gelang die Sterberate von Kindern mit Durchfallerkrankungen drastisch zu senken.

Beim Kochen der Karotte entstehen sogenannte Oligosaccharide – kleine Zuckermoleküle. Diese sind den Darmrezeptoren so ähnlich, dass die Bakterien statt an der Darmwand an den Zuckermolekülen andocken und auf diese Weise ausgeschieden werden können.

So geht´s:

Ein halbes Kilo Karotten wird in einem Liter Wasser eine Stunde lang gekocht. Dann werden die Karotten püriert, ohne das Kochwasser. Anschließend wird der entstandene Brei erneut mit kochendem Wasser auf einen Liter aufgefüllt und mit drei Gramm Salz (circa 1 Teelöffel) gewürzt.

Die Suppe kann zu Beginn der Beschwerden mehrfach täglich in kleinen Mengen verzehrt werden.

Der Klassiker: Zwieback bei Durchfall

Zwieback gilt als einer der Klassiker bei Durchfall und Magen-Darm-Problemen. Er ist bekömmlich, relativ geschmacksneutral und enthält wenig Fett, sodass die Verdauung geschont wird. Er sollte am besten pur verzehrt werden, ohne Butter oder andere Beläge.

Wann ist eine Rehydrationslösung bei Durchfall sinnvoll?

Eine orale Rehydrationslösung kann sinnvoll sein, wenn starker Durchfall zu einem erhöhten Flüssigkeits- und Elektrolytverlust verlust geführt hat, was sich durch Kreislaufprobleme und Schwindel bemerkbar machen kann. Auf diese Weise kann die verlorengegangen Flüssigkeit schnell ersetzt werden, die Elektrolyte helfen außerdem den Körper zu stärken und ihn mit Nährstoffen zu versorgen.

Kann Heilerde bei Durchfall eingesetzt werden?

Heilerde ist eine speziell aufbereitete Mineralerde, die aus Löß gewonnen wird. Sie eignet sich gut zur Selbstbehandlung von leichtem Durchfall. Wie eine Art Schwamm kann die fein gemahlene Mineralerde Flüssigkeiten, Bakterien und Giftstoffe binden und aus dem Körper transportieren. Auf diese Weise kann die Darmflora sanft und natürlich in ihre Balance zurückfinden.

Verrühren Sie dafür etwas Heilerde in einem halben Glas Wasser oder Tee und trinken Sie die Mischung in kleinen Schlucken. Die Heilerde kann auch ohne Wasser im Mund zu einem Brei eingespeichelt und dann geschluckt werden. So gelangt sie in höherer Konzentration in den Magen und kann ihre Wirkung intensiver entfalten.

Homöopathie als schnelle Hilfe gegen Durchfall

Neben der Behandlung von Durchfall mit den vorgestellten Hausmitteln, ist es ebenfalls eine gute Alternative homöopathische Mittel einzusetzen. Sie wirken auf natürliche und sanfte Weise, ohne den bereits geschwächten Körper zu beeinträchtigen. Zudem verfügen sie in der Regel über keine oder nur sehr wenige Nebenwirkungen.

Zur Behandlung von Durchfall sind verschiedene homöopathische Einzelmittel und auch Komplexmittel erhältlich, die abhängig von dem individuellen Beschwerdebild von einem Arzt oder Therapeuten ausgewählt werden sollten.

Mit Veratrum Pentarkan® S dem Durchfall ein Ende setzen

Veratrum Pentarkan® S ist ein homöopathisches Arzneimittel zur Anwendung bei Durchfallerkrankungen verschiedener Ursache. Die Anwendungsgebiete leiten sich von den homöopathischen Arzneimittelbildern ab. Es wird unter anderem bei Durchfall eingesetzt, der vorwiegend im Sommer oder nach kalten oder ungewohnten Speisen auftritt.

Das Präparat lindert den quälenden, schmerzhaften Stuhldrang und trägt insgesamt zur Normalisierung der Stuhlbeschaffenheit und der Häufigkeit der Stuhlentleerungen bei. Somit kann das Allgemeinbefinden deutlich gebessert werden.

Veratrum Pentarkan® S ist ein sogenanntes homöopathisches Komplexmittel, das vier verschiedene Einzelbestandteile enthält, die sich in ihrer Wirkung bei Durchfallerkrankungen verschiedener Ursache ergänzen. Veratrum album und Mercurius sublimatus sind insbesondere bei akuten, infektiösen Darmentzündungen, die vorwiegend im Sommer auftreten, zu empfehlen.

Veratrum album hilft wie Arsenicum album reiswasserähnliche Durchfälle mit nächtlicher Verschlimmerung bzw. nach Genuss von kalten Speisen und Getränken zu lindern. Xysmalobium undulatum beeinflusst mit besonderem Schwerpunkt den bei Durchfallerkrankungen oft quälenden, schmerzhaftem Stuhldrang. Daneben zeigt es eine spezielle Wirkung bei Durchfallerkrankungen nach Genuss von infiziertem Wasser oder Lebensmitteln.

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Durchfall mit Medikamenten bekämpfen: Welche Mittel helfen gegen Durchfall?

Die Möglichkeiten zur medikamentösen Therapie von Durchfall sind vielfältig und reichen von sogenannten Motilitätshemmern über Phytopharmaka bis hin zu Probiotika.

Zur Behandlung leichter Durchfallbeschwerden kann medizinische Kohle angewendet werden. Sie wird oral mit reichlich Flüssigkeit eingenommen und hilft Bakterien und Giftstoffe im Magen-Darm-Trakt zu binden, sodass diese ausgeschieden werden können.

Peristaltikhemmer- oder Motilitätshemmer binden an Rezeptoren in der Darmwand, wodurch die Darmbewegung verlangsamt und die Verweildauer des Stuhls im Darm verlängert wird. Loperamid ist ein akuter Durchfallstopper, ein sogenanntes Opioid. Der Wirkstoff heftet sich an Opioid-Rezeptoren im Darm an und hemmt dadurch die Darmbewegung.

Probiotika können zur Vorbeugung und unterstützend zur Behandlung von Durchfallerkrankungen eingesetzt. Sie helfen die Darmflora zu aufzubauen und in Balance zu bringen, sodass die Beschwerden positiv beeinflusst werden können.

Tanninalbuminat, eine Verbindung aus Gerbsäure (Tannin) und Eiweißen wirkt adstringierend (zusammenziehend) und dichtet dadurch die Darmschleimhaut ab, sodass sich Giftstoffe und Bakterien nicht mehr anheften können.

Einige bakterielle Durchfallerreger sollten mit Antibiotika behandelt werden.

Ab wann sollte man bei Durchfall einen Arzt aufsuchen?

Im Normalfall sollte Durchfall nach wenigen Tagen abklingen. Hält er allerdings über einen längeren Zeitraum hinweg an oder tritt er wiederkehrend auf, ist ein Arztbesuch zur Abklärung der Ursachen empfehlenswert.

Bei einigen Symptomen sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden. Dazu gehören zum Beispiel:

  • Blut oder Eiter im Stuhl
  • Fieber
  • Dehydration
  • Starke Bauchschmerzen

Verhütung durch die Pille in Kombination mit Durchfall: Ist ein Arztbesuch notwendig?

Wer innerhalb von drei bis vier Stunden nach der Einnahme der Pille Durchfall bekommt, sollte darauf achten, dass die empfängnisverhütende Wirkung der Pille dadurch herabgesetzt werden kann. Dann werden die Wirkstoffe der Pille nämlich nicht vollständig vom Magen-Darm-Trakt aufgenommen und gelangen nicht in den Blutkreislauf.

Ein Besuch beim Frauenarzt ist dann in Betracht zu ziehen, wenn Sie in dieser Zeit Geschlechtsverkehr hatten und nun befürchten schwanger geworden zu sein.

  1. Sander, M., and K. Gerlach. «S1-Leitlinie Akuter Durchfall.» Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. AWMF-Registernr 53 (2013): 030.
Durchfall

Steffanie Kaiser

Seit 2019 unterstütze ich nicht nur die Redaktion der bio-apo, sondern halte im Rahmen meiner Tätigkeit unter anderem Vorträge über naturheilkundliche Themen.